Armenien – Land, Leute, Lebensart

Reise nach Armenien 2013

Die jüngste Reise führte Thomas Michel im September nach Armenien. Armenien, etwa so groß wie Brandenburg, gehört mit Georgien und Äthiopien zu den ältesten christlichen Nationen der Welt. Für viele ein unbekanntes Land jenseits der schneebedeckten kaukasischen Berge, zerklüftet, steinig und uralt. Ein Land, das wie kein anderes dieser Region genau zwischen der geographischen, politischen und wohl auch kulturellen Grenze zwischen Europa und Asien, zwischen Christentum und Islam liegt. Die faszinierende Kultur des armenischen Volkes ist reich an Legenden und biblischer Geschichte. Winzige steinerne Kirchen, spektakulär über Schluchten drohende Klosterburgen und steinerne Kreuze in den grünen Ebenen sind die Zeugen einer christlichen Tradition, die ihresgleichen sucht.

Die jüngste Reise führte Thomas Michel im September nach Armenien. Armenien, etwa so groß wie Brandenburg, gehört mit Georgien und Äthiopien zu den ältesten christlichen Nationen der Welt. Für viele ein unbekanntes Land jenseits der schneebedeckten kaukasischen Berge, zerklüftet, steinig und uralt. Ein Land, das wie kein anderes dieser Region genau zwischen der geographischen, politischen und wohl auch kulturellen Grenze zwischen Europa und Asien, zwischen Christentum und Islam liegt. Die faszinierende Kultur des armenischen Volkes ist reich an Legenden und biblischer Geschichte. Winzige steinerne Kirchen, spektakulär über Schluchten drohende Klosterburgen und steinerne Kreuze in den grünen Ebenen sind die Zeugen einer christlichen Tradition, die ihresgleichen sucht.

Begonnen hat Thomas Michel seine Rundreise in Eriwan, Hauptstadt des Landes und zugleich kulturelles, wirtschaftliches, politisches und wissenschaftliches Zentrum. Von den über 3 Millionen Einwohnern leben hier allein mehr als ein Drittel.

Doch die meisten Armenier – rund 7 Millionen – leben nicht in ihrem Land. Der amerikanische Tennisspieler André Agassi, der französische Chansonnier Charles Aznavour, die amerikanische Sängerin Cher, der russische Schachspieler Garri Kasparow, der deutsche Boxer Arthur Abraham, der amerikanische Milliardär Kirk Kerkorian – das sind einige bekannte von vielen Armeniern, deren Familien ausgewandert sind. Denn in der bewegten Geschichte Armeniens gab es zahlreiche Anlässe, das Land zu verlassen: die immer wiederkehrende Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich, den türkischen Genozid im Jahr 1915, gefolgt von Leninismus, Stalinismus, Zweitem Weltkrieg und dem Erdbeben von 1988, bei dem in Nordarmenien 25 000 bis 30000 Menschen starben. Die Unabhängigkeit von der Sowjetunion ab 1991 stürzte das Land in eine wirtschaftliche Krise ungeahnten Ausmaßes. So sank das jährliche Pro-Kopf-Einkommen zwischen 1991 und 1993 von 1800 auf 560 Dollar. Durch die zahlreichen Spenden der Exil-Armenier konnte das Leid gemindert werden. Doch Spendengelder brachten kein Managementwissen, kein technisches Know-how und keine Exportkontakte. Durch den Überfluß an Hilfsgeldern wurden notwendige Reformen verschleppt.

Von dieser Geschichte war auch die Teppichherstellung beeinflußt. Sie gilt als traditionelle Kunst im Lande. Der Kaukasus und besonders Armenien werden von Wissenschaftlern und Fachleuten als die Heimat der Teppiche bezeichnet. In der Wollfärbung, Stoffärbung und Farbgewinnung waren die Leistungen so bedeutend, dass sie bereits im 5. Jh. v. Chr. von Herodot gelobt wurden. Armenische Knüpfkunst hatte einen entscheidenden Einfluß auf die Teppichknüpfungen in westliche Richtung nach Anatolien, vor allem in Bezug auf die Präzision der Arbeit und der Zeichnung.

Die Armenier sind stolz auf dieses Erbe und setzen heute den traditionellen Zweig wieder fort, der während der Sowjetzeit zum Erliegen Knüpfereien der Firma Megerian und Tufenkian in Eriwan kam. Dabei beschränkt sich die Knüpfkunst sich nicht nur auf Teppiche, sondern wird auch bei der Herstellung von Kleidern und Taschen sowie im Design angewandt. Thomas Michel fand viele Stücke in Manufakturen und auf Märkten, auf denen reges Treiben herrschte. Der wohl bekannteste Teppichproduzent ist James Tufenkian, ein US-Bürger mit armenischen Wurzeln. 1993 will er die die alte Handwerkskunst des Teppichknüpfens wiederbeleben, doch außer der Wolle armenischer Schafe und zwei alten Damen, die sich noch erinnern können, wie die teuren Textilien früher geknotet wurden, findet er nichts vor. Aus Nepal lässt er zwei Exil-Tibeter kommen, um Armenier im Handspinnen von Wolle anzulernen. Und er bringt Frauen das bei, „was ihre Großmütter über das Teppichknüpfen einst wussten, in der Sowjetunion aber vergessen hatten“. Mit vier armenischen Mitarbeitern fing Tufenkian an, mittlerweile sind es rund tausend. Natürlich gab es auf der zehntägigen Reise auch ausreichend Gelegenheit, Land, Leute und Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. Armenien ist reich an historischen Kirchen, Klöstern, Denkmälern und großartigem alten Gemäuer. So besuchte Thomas Michel das Museum Matenadaran, die bedeutende Bibliothek armenischer und fremdsprachiger Handschriften und gleichzeitig Forschungsstätte für Wissenschaftler aus aller Welt, unter anderem auch deutscher, die bei einem Besuch des Museums so fasziniert waren, dass sie ihre kostenlose Unterstützung angeboten haben.

Die Fahrt führte ihn auch zum Höhlenkloster Geghard, eine immense Anlage ineinander geschachtelter kleiner und größerer Kirchen mit den dazugehörenden Gavithen, Kapellen, einer Gruft und Mönchszellen, die teilweise auf dem Felsen errichtet und zum Teil in den Felsen geschlagen wurden. Auf gar keinen Fall fehlen durfte ein Besuch des Sevansees, der „blauen Perle“, dem zweitgrößten Süßwasser Bergsee der Erde, in 1900 Metern Höhe; von wo man das Kloster Sevanavank erreicht, das auf einer Halbinsel hoch oben auf einem Berg liegt. Im Historischen Museum schließlich konnte er die besonders umfangreiche und beeindruckende Sammlung antiker Teppiche bewundern.

Armenien ist ein vielfältiges Land mit einer Geschichte, die eine Unzahl an wertvollen Schätzen hervorgebracht hat. Es ist ein kleines Land mit starken Kontrasten. Die Armenier sind bekannt für ihre Gastfreundschaft, wie Thomas Michel auf seiner Reise oft erfahren konnte. Natürlich hat er auch einige Stücke mitgebracht, die er nun seiner bestehenden Sammlung kaukasischer Teppiche hinzufügt. Ab 1. November 2013 stehen sie im Ladenlokal in der Wilhelmstraße im Mittelpunkt der Ausstellung.

Teppichbasar in Eriwan
Teppichbasar in Eriwan

Begonnen hat Thomas Michel seine Rundreise in Eriwan, Hauptstadt des Landes und zugleich kulturelles, wirtschaftliches, politisches und wissenschaftliches Zentrum. Von den über 3 Millionen Einwohnern leben hier allein mehr als ein Drittel.

Doch die meisten Armenier – rund 7 Millionen – leben nicht in ihrem Land. Der amerikanische Tennisspieler André Agassi, der französische Chansonnier Charles Aznavour, die amerikanische Sängerin Cher, der russische Schachspieler Garri Kasparow, der deutsche Boxer Arthur Abraham, der amerikanische Milliardär Kirk Kerkorian – das sind einige bekannte von vielen Armeniern, deren Familien ausgewandert sind. Denn in der bewegten Geschichte Armeniens gab es zahlreiche Anlässe, das Land zu verlassen: die immer wiederkehrende Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich, den türkischen Genozid im Jahr 1915, gefolgt von Leninismus, Stalinismus, Zweitem Weltkrieg und dem Erdbeben von 1988, bei dem in Nordarmenien 25 000 bis 30000 Menschen starben. Die Unabhängigkeit von der Sowjetunion ab 1991 stürzte das Land in eine wirtschaftliche Krise ungeahnten Ausmaßes. So sank das jährliche Pro-Kopf-Einkommen zwischen 1991 und 1993 von 1800 auf 560 Dollar. Durch die zahlreichen Spenden der Exil-Armenier konnte das Leid gemindert werden. Doch Spendengelder brachten kein Managementwissen, kein technisches Know-how und keine Exportkontakte. Durch den Überfluß an Hilfsgeldern wurden notwendige Reformen verschleppt.

Teppich waschen in Armenien
Teppich waschen in Armenien

Von dieser Geschichte war auch die Teppichherstellung beeinflußt. Sie gilt als traditionelle Kunst im Lande. Der Kaukasus und besonders Armenien werden von Wissenschaftlern und Fachleuten als die Heimat der Teppiche bezeichnet. In der Wollfärbung, Stoffärbung und Farbgewinnung waren die Leistungen so bedeutend, dass sie bereits im 5. Jh. v. Chr. von Herodot gelobt wurden. Armenische Knüpfkunst hatte einen entscheidenden Einfluß auf die Teppichknüpfungen in westliche Richtung nach Anatolien, vor allem in Bezug auf die Präzision der Arbeit und der Zeichnung.

Knüpfereien der Firma Megerian und Tufenkian in Eriwan
Knüpfereien in Eriwan

Die Armenier sind stolz auf dieses Erbe und setzen heute den traditionellen Zweig wieder fort, der während der Sowjetzeit zum Erliegen Knüpfereien der Firma Megerian und Tufenkian in Eriwan kam. Dabei beschränkt sich die Knüpfkunst sich nicht nur auf Teppiche, sondern wird auch bei der Herstellung von Kleidern und Taschen sowie im Design angewandt. Thomas Michel fand viele Stücke in Manufakturen und auf Märkten, auf denen reges Treiben herrschte. Der wohl bekannteste Teppichproduzent ist James Tufenkian, ein US-Bürger mit armenischen Wurzeln. 1993 will er die die alte Handwerkskunst des Teppichknüpfens wiederbeleben, doch außer der Wolle armenischer Schafe und zwei alten Damen, die sich noch erinnern können, wie die teuren Textilien früher geknotet wurden, findet er nichts vor. Aus Nepal lässt er zwei Exil-Tibeter kommen, um Armenier im Handspinnen von Wolle anzulernen. Und er bringt Frauen das bei, „was ihre Großmütter über das Teppichknüpfen einst wussten, in der Sowjetunion aber vergessen hatten“. Mit vier armenischen Mitarbeitern fing Tufenkian an, mittlerweile sind es rund tausend.

Natürlich gab es auf der zehntägigen Reise auch ausreichend Gelegenheit, Land, Leute und Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. Armenien ist reich an historischen Kirchen, Klöstern, Denkmälern und großartigem alten Gemäuer. So besuchte Thomas Michel das Museum Matenadaran, die bedeutende Bibliothek armenischer und fremdsprachiger Handschriften und gleichzeitig Forschungsstätte für Wissenschaftler aus aller Welt, unter anderem auch deutscher, die bei einem Besuch des Museums so fasziniert waren, dass sie ihre kostenlose Unterstützung angeboten haben.

Die Fahrt führte ihn auch zum Höhlenkloster Geghard, eine immense Anlage ineinander geschachtelter kleiner und größerer Kirchen mit den dazugehörenden Gavithen, Kapellen, einer Gruft und Mönchszellen, die teilweise auf dem Felsen errichtet und zum Teil in den Felsen geschlagen wurden. Auf gar keinen Fall fehlen durfte ein Besuch des Sevansees, der „blauen Perle“, dem zweitgrößten Süßwasser Bergsee der Erde, in 1900 Metern Höhe; von wo man das Kloster Sevanavank erreicht, das auf einer Halbinsel hoch oben auf einem Berg liegt. Im Historischen Museum schließlich konnte er die besonders umfangreiche und beeindruckende Sammlung antiker Teppiche bewundern.

Armenien ist ein vielfältiges Land mit einer Geschichte, die eine Unzahl an wertvollen Schätzen hervorgebracht hat. Es ist ein kleines Land mit starken Kontrasten. Die Armenier sind bekannt für ihre Gastfreundschaft, wie Thomas Michel auf seiner Reise oft erfahren konnte. Natürlich hat er auch einige Stücke mitgebracht, die er nun seiner bestehenden Sammlung kaukasischer Teppiche hinzufügt.